Die Tonarten in Moll
Die Dur-Tonleiter ist nicht die Einzige in unserer Musik. Dur ist nur eine Tonart unter vielen. Ein weiteres Beispiel wäre die Chromatische Tonleiter. Vielleicht erinnerst du dich ja noch. Das war die Tonleiter, die nur aus Halbtonschritten besteht. Alle Tonarten unterscheiden sich in der Art, wie sie gebildet werden. Oder anders ausgedrückt: Jede Tonleiter wird mit einer ganz bestimmten Verteilung von Ganz- und Halbtonschritten gebildet. Neben der Dur-Tonleiter ist die Tonleiter in Moll die wohl wichtigste in unserer Musik.
Die Formel der Moll-Tonleiter
Die Formeln für Skalen werden in Intervallen angegeben. Die dafür benutzten Kürzel findest du in der Gesamtübersicht über die Intervalle. Nimm dir kurz Zeit und schreib dir einmal die Formel für Dur-Tonleitern auf. Dein Ergebnis kannst du anschließend überprüfen. Lösung
Das Verfahren, um die Formel für Moll-Tonleitern zu ermitteln, ist genau gleich. Nur die Verteilung der Halb- und Ganztonschritte ist anders.
Dur-Tonleitern haben ihre Halbtonschritte auf den Stufen 3-4 und 7-8. Moll-Tonleitern dagegen haben sie auf den Stufen 2-3 und 5-6. Daraus ergibt sich diese Formel für die Bildung von Moll-Tonleitern:
1 – 2 – b3 – 4 – 5 – b6 – b7 – 8
Verwandte Tonarten
Eine Besonderheit der verschiedenen Tonarten nennt sich »Tonverwandt-schaft«. Wenn du beim c anfängst und für jeden Ton die entsprechende Moll-Tonleiter baust, kommst du irgendwann an einen Punkt, an dem die Töne in Dur und Moll identisch sind.
Probier es aus! Klick auf das Bild links. Dann kommst du wieder zur Stammtonreihe – also der Dur-Tonleiter – über zwei Oktaven. Die Schablone ist diesmal die der Moll-Tonarten. Mit welchem Ton musst du anfangen, damit die Töne in Dur und Moll identisch sind?
Das ist die Tonverwandtschaft. Wenn du den Ton der sechsten Stufe in Dur als erste Stufe für die Molltonleiter nimmst, bekommst du in beiden dieselben Töne. Obwohl beide Tonarten mit ganz verschiedenen Formeln gebildet werden, gibt es einen Punkt, an sie sich aneinander angleichen. Man nennt dies auch »Parallel-Tonarten«. Für die Musik hat das eine große Bedeutung.
- Beide Tonarten klingen verschieden, obwohl sie aus denselben Tönen bestehen.
- Beide Tonarten haben dieselben Vorzeichen.
- Die Stufenakkorde der beiden Tonarten sind identisch.