Intervalle

Bislang haben wir vor allem geschaut wie hoch oder tierf eine Note klingt und wie lang sie anhält. Man kann Noten aber auch unter verschiedenen anderen Aspekten betrachten. Häufig ist es sinnvoll zu schauen, wieviel Abstand zwischen zwei Tönen liegt. Das ist die Frage nach den »Intervallen«.

Stammintervalle und Tonstufen

Die Tonstufen

Den Abstand zwischen zwei Tönen nennt man Intervall (lat. »intervallum« = der Zwischenraum). Es gibt melodische Intervalle (zwei Töne, die aufeinander folgen) und harmonische Intervalle (zwei Töne, die zusammen klingen).

Das Intervall erhält seinen Namen von der Stufe, auf dem der Ton in der Tonleiter liegt. Um das nachzuvollziehen nummerieren wir die Töne der Stammtonreihe mit römischen Zahlen. So kommen wir zu den Tonstufen:

Tonstufen

Die Namen der Intervalle

Ihre Namen haben die Intervalle im Mittelalter durch einfaches Abzählen der Töne in der Tonleiter bekommen. Die lateinischen Zahlen als Bezeichnung der Tonabstände gelten bis heute. Die Stufe, auf der ein Ton liegt, gibt dem Intervall den Namen.

von … nach
Töne Tonstufen Name
c – c I – I Prime (= eins)
c – d I – II Sekunde (= zwei)
c – e I – III Terz (= drei)
c – f I – IV Quarte (= vier)
c – g I – V Quinte (= fünf)
c – a I – VI Sexte (= sechs)
c – h I – VII Septime (= sieben)
c – c I – VIII Oktave (= acht)

Abgeleitete Intervalle

Kleine und große Intervalle

Genau wie Töne abgeleitet werden, um die fehlenden Halbtonschritte abzubilden, können Intervalle abgeleitet werden. Manche von den Tonstufen umfassen zwei Halbtonschritte. Dort unterscheiden wir in ein kleines und ein großes Intervall dieser Stufe. Hier ein Beispiel:

Abgeleitete Intervalle. Bild 1Das Stamm-Intervall zwischen c und d ist eine Sekunde, denn vom c aus gesehen bildet das d die zweite Stufe.

Abgeleitete Intervalle. Bild 2Schaust du dir nun die Halbtonschritte an, die in diesem Intervall liegen, stellst du fest, dass die Sekunde in Wirklichkeit zwei Töne umschließt. Innerhalb dieses Intervalls liegt nämlich auch noch das c#.

Abgeleitete Intervalle. Bild 3Das c# ist die Kleine Sekunde, das d die Große Sekunde.

Reine Intervalle

Nicht alle Intervalle lassen sich in groß und klein unterscheiden. Manche umfassen nur einen einzigen Tonschritt. Dies sind die »Reinen Intervalle«. Sie liegen auf der ersten, vierten und fünften Stufe der Tonleiter.

Intervalle (Übersicht)

Der Tritonus

Eine Ausnahme bildet das Intervall zwischen der Quarte und der Quinte. Beide sind reine Intervalle, obwohl noch ein Halbton zwischen ihnen liegt. Dieser Ton ist der Tritonus. Er teilt die Tonleiter genau in der Mitte.

Jedes Intervall kann um einen zusätzlichen Halbton erhöht oder erniedrigt werden. So erhält man ein übermäßiges bzw. vermindertes Intervall. Genau das passiert beim Tritonus. Er erhält keinen eigenen Intervall-Namen, sondern wird als übermäßig Quarte bzw. verminderte Quinte bezeichnet.

Gesamtübersicht Intervalle

Halbton-
schritte
Intervallname Kürzel
0 reine Prime 1
1 kleine Sekunde b2
2 große Sekunde 2
3 kleine Terz b3
4 große Terz 3
5 reine Quarte 4
6 Tritonus #4/b5
7 reine Quinte 5
8 kleine Sexte b6
9 große Sexte 6
10 kleine Septime b7
11 große Septime 7
12 reine Oktave 8