Akkorde (Basics 1)

Grundakkorde bilden

Um vollständige Akkorde zu bilden, brauchst du mehr als die zwei Töne der Power-Chords. In ihrer Grundform bestehen Akkorde aus drei Tönen, die gleichzeitig klingen. Es gibt aber auch erweiterte Akkorde, die vier und mehr Töne haben. Diese Akkorde haben ihren ganz eigenen Klang und geben den Stücken, die du spielst einen besonderen Charakter.

 

Terzschichtung

Der Aufbau von Akkorden ist einfach. Sie werden gebildet, indem Terzen aufeinander geschichtet werden. Das heißt nichts Anderes, als dass aus der Tonleiter jeder zweite Ton gesucht wird. Dabei gehst du vom Grundton des jeweiligen Akkordes aus. Das ist der Ton, von dem der Akkord auch seinen Namen hat.

Um z.B. den Akkord C-Dur zu bilden, musst die die C-Dur-Tonleiter nehmen und vom c ausgehend Terzen suchen.

Grundakkorde bilden

C ist der Grundton – eine Terz weiter liegt das E – noch eine Terz weiter folgt das G. Danach ist schon Schluss, denn Akkorde in der Grundform sind Dreiklänge. Anders ausgedrückt: du brauchst für die Grundakkorde die Töne der ersten, dritten und fünften Stufe der jeweiligen Tonleiter, wobei der Grundton des Akkordes als erste Stufe gilt.

Dur- und Moll-Akkorde

Akkorde gibt es in Dur und Moll – wie kommt das? Um das zu verstehen, müssen wir uns den Aufbau der Dreiklänge im Detail ansehen und zwar mit besonderem Augenmerk auf die Intervalle. Schau dir die folgende Grafik an. Sie zeigt die Intervalle bis zur Quinte in Halbtonschritten:

Intervalle in den Grundakkorden

  1. Für unseren Akkord brauchen wir wie oben beschrieben unseren Grundton und die beiden darauffolgenden Terzen – also die Tonstufen 1, 3 und 5.
  2. Vom Grundton ausgehend ist die zweite Terz eine Quinte. Die Quinte ist ein reines Intervall und hat immer sieben Halbtonschritte. Dh: egal welchen Akkord du spielst, der Abstand zwischen dem ersten und dritten Ton beträgt immer sieben Halbtonschritte.
  3. Bei der Terz ist das anders. Terzen gibt es als große und kleine Intervalle. Die kleine Terz liegt drei Halbtonschritte über dem Grundton, die große Terz vier.
  4. Weil das Rahmenintervall (das Äußere) immer sieben Halbtonschritte hat, gibt es zwei Möglichkeiten für die Abfolge der geschichteten Terzen: Endweder groß-klein oder klein-groß.

Ist die erste Terz eine große, hast du einen Dur-Akkord bzw. einen Dur-Klang. Darum wird die große Terz auch Dur-Terz genannt. Die Formel für Dur-Akkorde lautet demnach: 1-3-5

Ist die erste Terz eine Moll-Terz (also die kleine), hast du einen Moll-Akkord. Dessen Formel ist: 1-b3-5

Das ist bislang nur Theorie. An den sog. Stufenakkorden kannst du deutlich sehen, was das für dein Gitarrenspiel in der Praxis heißt.

Open Chords

Die ersten Akkorde, die du auf der Gitarre lernst, sind die Open Chords (Offene Akkorde). Sie heißen so, weil in ihnen sowohl gegriffene als auch leere Saiten gespielt werden. Durch die leeren Saiten haben sie ihre Bezeichnung als »offene« Akkorde bekommen.

Alle diese Griffe werden in der ersten Lage gegriffen, also in den ersten Bünden auf dem Griffbrett plus den leeren Saiten. Bevor du dir einen Überblick über diese Akkorde verschaffst, stell dir noch diese Frage:

G-Dur GriffbildDu hast gelernt, dass die Grundakkorde aus drei Tönen bestehen, also Dreiklänge sind. Wie kommt es, dass du bei vielen Akkorden alle sechs Saiten spielst? Ist das dann nicht ein Sechsklang? Überleg dir die passende Antwort anhand des Griffbildes für G-Dur. Anschließend kannst du deine Antwort vergleichen. Lösung

So wie bei diesem Akkord verhält es sich mit allen anderen Grundakkorden auch. Die Zusammenstellung der Töne ist so, dass der Akkord immer ein Dreiklang bleibt.

 

Open Chords in Dur

Fünf Grundakkorde in Dur lassen sich in der ersten Lage spielen. Wenn das F um einen Ton erweitert wird, lässt sich auch das F offen spielen. Durch die große Septime wird F-Dur zu Fmaj7 (sprich: major 7).

Open Chords in Dur

Open Chords in Moll

Anders als in Dur lassen sich nur drei Moll-Akkorde offen spielen.

Open Chords in Moll

Dominant-Sept-Akkorde

Häufig werden andere Vierklänge – die Dominant-Sept-Akkorde – auch in der offenen Position gespielt. Diese Akkorde haben neben den drei Grundtönen die kleine Septime dabei. Hier gibt es nun auch eine Möglichkeit das H als letzten noch fehlenden Akkord spielen zu können.

Dominant-Sept-Akkorde

Akkord H7