Das Notensystem (Basics 2)
Die Stammtonreihe
Definition
Die Stammtonreihe bildet die Basis aller Noten. Zeichne Dir Notenlinien auf und einen Violinschlüssel hinein. Wenn Du nun anfängst auf jede Linie und in jeden Zwischenraum eine Note zu setzen, erhältst Du von den zwölf Tönen unseres musikalischen Systems eine Auswahl von sieben: Das sind die Stammtöne.
Per Definition heißt genau diese Auswahl an Tönen »C-Dur Tonleiter«.
Dur-Tonleitern
Unser musikalisches System ist aufgeteilt in 12 gleichgroße Tonschritte. Der 13. Ton ist wieder identisch mit dem ersten – nur dass er höher klingt.
Am Gitarrenhals kannst du sehen, dass im 12. Bund zwei Markierungen sind. Wenn du die leere Saite spielst und anschließend dieselbe Saite im 12. Bund, hörst du den gleichen Ton. Zwischen ihnen liegt eine ganze Oktave Abstand, aber der Ton ist derselbe. In der Grafik der Stammtonreihe (s.o.) siehst du, dass der erste und letzte Ton den gleichen Namen haben. Dort geht wieder alles von vorne los – nur halt eine Oktave höher.
Wie ist der Aufbau der Stammtonreihe? Welche sieben Töne von den zwölf werden gespielt? – Um das zu beantworten, schau dir die folgende Grafik an:
- Ich habe 13 gleich große Kästchen aufgemalt. Die ersten zwölf sind die Töne unserer westlichen Musik. Wir sind da ganz gerecht. Jeder Ton hat einen genau gleich großen Teil des Kuchens, der zu verteilen war, abbekommen: einen halben Tonschritt. Alle diese Töne sind verschieden, aber um von einem zum nächsten zu gelangen brauchst du jedesmal genau einen Halbtonschritt.
- Wie beschrieben geht beim 13. Ton wieder alles von vorne los. Darum als Grenze die gestrichelte Linie.
- Nun habe ich die Namen der Töne in der richtigen Reihenfolge an ihre jeweiligen Positionen geschrieben.
- Jetzt kommt der entscheidende Schritt: Schau dir jeweils zwei benachbarte Töne an. Wie groß ist der Abstand zwischen ihnen? Brauchst du einen Halbtonschritt oder einen Ganztonschritt (= 2 Halbe), um von einem zum nächsten zu kommen?
Das ist schon der ganze Zauber der Stammtonreihe. Um vom c zum d zu kommen, musst du ins übernächste Kästchen. Musikalisch gesprochen: Das d ist einen Ganztonschritt vom c entfernt. Ebenso liegen d und e zwei Halbtonschritte auseinander – also einen Ganzen ;)
Leider kann man den Noten nicht ansehen, wie weit sie auseinander liegen. Im Notensystem steht einfach die Note. Du musst wissen, wievele Halbtonschritte dahinter stecken. Da gibt es keine anderen Hilfen – das musst Du einfach lernen.
Entscheidend für das Bilden von Tonleitern ist, wie die Abfolge von Ganz- und Halbtonschritten verteilt ist. Für alle Dur-Tonleitern gilt diese Formel:
ganz – ganz – halb – ganz – ganz – ganz – halb
Egal bei welchem Ton du anfängst. Wenn du nach dieser Formel vorgehst, hast du am Ende die entsprechende Dur-Tonleiter zum Grundton.
Anders ausgedrückt: Dur-Tonleitern haben fünf Ganz- und zwei Halbton-schritte. Die Halbtonschritte liegen zwischen dem dritten und vierten und dem siebten und achten Ton.
Abgeleitete Töne
Versetzungszeichen
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass die Notenlinien gar nicht genügend Platz bieten, um allen zwölf Tönen eine eigene Linie oder einen eigenen Zwischenraum zu geben. Das ist auch gar nicht nötig, denn es gibt die Möglichkeit abgeleitete Töne zu bilden. Du kannst jeden Ton um einen Halbtonschritt nach oben oder unten verändern. Auf diese Weise werden alle noch offenen Lücken im Notensystem gefüllt. Wie funktioniert das im Detail?
Um eine abgeleitete Note zu bilden, schreibst du ein Versetzungszeichen vor die Note, von der du den neuen Ton ableiten willst.
Versetzungszeichen gibt es zwei verschiedene. Das Kreuz erhöht die Note, vor der es steht, um einen halben Ton. Das b vermindert sie um einen Halbtonschritt. Ihren Namen erhält die neue Note von der alten. Je nach Versetzungszeichen wird aber noch eine Endung zum Namen hinzugefügt: Die erhöhten Töne enden auf -is, die verminderten aus -es.
Das Kreuz erhöht das f um einen Halbton. Aus f wird fis.
Das b vermindert das g um einen Halbtonschritt. Aus g wird ges.
Ein Vorzeichen muss nur einmal geschrieben werden und gilt dann bis zum Ende des Taktes. Möchtest du eine Note vorher wieder auf ihren ursprünglichen Ton zurücksetzen, schreibst du ein Auflösungszeichen vor die Note.
Die Chromatische Tonleiter
Wenn du nun alle Töne in einer Reihe notierst, erhältst du die Chromatische Tonleiter. Das ist eine Tonleiter, die nur aus Halbtonschritten besteht.
Merke dir: Vorzeichen werden nicht miteinander vermischt. Entweder du benutzt Kreuze oder du benutzt B’s.